
Handys und Jugendliche …. eigentlich ist das Ergebnis kaum überraschend. Fast alle Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren haben heute ein eigenes Handy. Interessant ist, dass Mädchen und junge Frauen in dieser Altersgruppe besser ausgestattet sind als Jungen. 97 Prozent der weiblichen Jugendlichen haben ein Handy, aber nur 93 Prozent der männlichen Jugendlichen. Die starke Verbreitung der Mobiltelefone gilt, wie die aktuelle JIM-Studie des medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest ermittelte, für alle Altersstufen. Bereits 88 Prozent der 12- und 13-Jährigen haben heute ein eigenes Mobiltelefon. Mit zunehmendem Alter steigt der Handybesitz. Bei den 18-und 19- Jährigen sind es bereits 99 Prozent der Jugendlichen, die ein eigenes Handy haben.
Die Mobiltelefone der Jugendlichen sind inzwischen multimedial gut gerüstet: 94 Prozent besitzen eine Kamera, 85 Prozent ein MP3-Player und 86 Prozent dieser Handys haben eine Bluetooth-Schnittstelle, die sich für das Verschicken von Daten ebenso eignet wie für den Anschluss von Kopfhörern. Internetfähig sind bereits 79 Prozent der Handys und 28 Prozent der Mobiltelefone von Jugendlichen verfügen über einen GPS-Empfänger.
Trotz der multimedialen Vollausstattung der Handys dominieren bei der realen Nutzung weiterhin die klassischen Mobiltelefonanwendungen. 83 Prozent der Jugendliche empfangen damit täglich oder mehrmals in der Woche SMS-Kurzmitteilungen, 76 Prozent versenden SMS in dieser Häufigkeit. Außerdem werden 79 Prozent der Jugendlichen täglich oder mehrmals die Woche angerufen bzw. 68 Prozent der Jugendlichen rufen täglich/mehrmals pro Woche selbst an.
Die JIM-Studie 2009 ermittelte zusätzlich die Akzeptanz der Zusatzfunktionen von Handys: Weit vorne liegen Musikhören (49 Prozent nutzen es häufig) sowie Fotografieren und Filmen (41 Prozent). Wobei beim Fotografieren wiederum eine geschlechtertypische Unterscheidung festzustellen ist. 47 Prozent der Mädchen und jungen Frauen knipsen täglich/mehrmals pro Woche mit ihrem Handy, aber lediglich 35 Prozent der Jungen und jungen Männer machen ähnlich oft Gebrauch davon.
Geschlechtsspezifische Unterschiede sind auch beim klassischen Handyeinsatz erkennbar. Vor allem SMS werden von weiblichen Jugendlichen stärker genutzt als von ihren männlichen Altersgenossen. 85 Prozent der Mädchen verschicken täglich oder mehrmals pro Woche SMS, bei männlichen Jugendlichen sind es 72 Prozent. Beim Empfang von SMS zeigt sich eine ähnliche Verteilung: 88 Prozent der Mädchen bekommen häufig Kurznachrichten – bei Jungen sind es 77 Prozent. Beim Telefonieren mit dem Handy liegen jedoch beide Geschlechter wieder gleichauf.
Interessant ist auch ein anderes Ergebnis der Studie: Das mobile Internet via Handy spielt bei Jugendlichen heute keine Rolle. Im Schnitt gehen nur 4 Prozent der Jugendlichen täglich/mehrmals in der Woche mit ihrem Handy ins Web. In der Regel nutzen eher männliche Jugendliche (6 Prozent von ihnen) diese Option. Bei Mädchen und jungen Frauen sind es lediglich 2 Prozent, die diese Option ihres Mobiltelefons häufig nutzen.
Quelle: JIM-Studie 2009, http://www.mpfs.de